Blicke nach China und Japan |
Fotos: Antonia Drescher © galerie.ederer |
EröffnungsAusstellung mit werken von Christoph Haupt und Hjalmar Leander WEISS
27. Oktober bis 6. Dezember 2008
Von japanischen Holzschnitten der vergangenen Jahrhunderte angeregt, nimmt Hjalmar Leander Weiss die Tradition von Lehrbüchern für junge Brautleute in seinen Bildern auf. Die zügige Linienführung der Konturen fasziniert in ihrer Dynamik und ihrer Spannung. Mit langem Atem experimentiert Weiss mit verschiedensten Materialien bezüglich ihrer Metamorphosen bei der Einwirkung von Wind und Wetter und auch Naturmaterialien selbst, die dem Alltag entnommen sind, wie Tee, Wein, Staub und Asche, werden in diese teils jahrelangen Versuche als Malmittel miteinbezogen. Werden und Vergehen sind zentrale Begriffe bei seiner materiellen und immateriellen künstlerischen Sicht- und Vorgehensweise. Mit stupender Technik zeigt Christoph Haupt in seinen Ölgemälden chinesische Mädchen und Frauen in Posen des Alltags, bei der Arbeit und völlig in sich gekehrt. Die ungewohnten Proportionen ihrer Körper ergeben zusammen mit der altmeisterlichen Technik bei Licht, Detailgenauigkeit und Bildaufbau einen faszinierenden und zum Widerspruch reizenden Gesamtcharakter. Die Linoldrucke Christoph Haupts zeigen mit der Anwendung der „verlorenen Form“ einen ähnlichen Weg wie bei Weiss. In zahlreichen Farbschritten vom Künstler in kleinster Auflage von Hand gedruckt, ergeben sich durch angelegte Farbüberlagerungen neue Farben, die von vorneherein in der Bildgestaltung nicht absolut vorhersehbar sind. Nicht zuletzt wegen der aufwendigen Technik und für den Künstler oft selbst überraschenden Ergebnisse, empfindet Haupt seine Linoldrucke „fast noch malerischer“ als seine Gemälde. |